Das Preisniveau von Eigentumswohnungen in deutschen Großstädten

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Eigentumswohnungen – das Preisniveau deutscher Großstädte im Vergleich

Wer einen Blick auf die deutsche Immobilien Landschaft wirft, wird schnell feststellen, dass die Preise von Norden nach Süden stark ansteigen. Die einzige Ausnahme ist Hamburg. Aufgrund des florierenden Handels, am und um den Hamburger Hafen, sind die Quadratmeterpreise in der Hansestadt, die höchsten im Norden. Obwohl die Preise in Berlin immer weiter in die Höhe schießen, gibt es in der Hauptstadt noch Entwicklungsbedarf.

Seit 2009 ist in Deutschland ein kontinuierlicher Preisanstieg von fast 10% pro Jahr zu verzeichnen, der sich auch in Zukunft fortsetzen wird. Durchschnittlich stiegen die Immobilien-Preise in den deutschen Großstädten um 46%, so dass zu erwarten ist, dass sich die Preise an den Internationalen Markt angleichen werden.

Schuld hierfür ist laut Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer, die Europäische Zentralbank und ihre Null-Zinspolitik. Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch sagte hierzu, dass die Bereitschaft Risiken einzugehen wächst, solange die Zinsen sinken. Auch die Bilanz des Jahres 2015, zeigt eine steigende Tendenz und ein Ende des Aufwärtstrends tritt wohl erst ein, wenn die in den Finanz- und Immobilienmärkten entstehenden Blasen, wieder platzen.

Die teuersten Städte Deutschlands

Die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern ist mit Abstand die teuerste Stadt in Deutschland. Mit einem durchschnittlichen Immobilien-Preis von 6.338,00 €/m² sind hier schon ähnliche Preise, wie in London, oder Paris erreicht worden. Im Stadtteil Harlaching liegt der Preis mittlerweile bei 10.920,00 €/m², in Ludwigsvorstadt-Isarvorstadtbei bei 10.195,00 €/m² und in Maxvorstadt bei 11.078,58 €/m². Riem und Allach sind die einzigen Stadtteile in denen der Immobilienpreis noch knapp unter 6.000 €/m² liegt.

2015 ist auf dem Immobilienmarkt in Münchner sogar ein historischer Umsatzrekord gebrochen worden, denn das Umsatzvolumen stieg zum Vorjahr um weitere 2,1 Milliarden, auf eine Summe von rund 12,6 Milliarden Euro an. Dies resultiert aus einem deutlich höheren Anteil an Gewerbeimmobilien und den weiter gestiegenen Preisen für Eigentumswohnungen aus 2014. Damit ist München Deutschlands dynamischster Immobilienstandort und zeichnet sich durch einen florierenden Immobilienmarkt und gute Wirtschafts-Daten aus.

In Stuttgart liegt der durchschnittliche Immobilien-Kaufpreis bei 5.118,40 €/m², wobei die Preise stark schwanken. In Stuttgart Nord und Mitte sind mit Durchschnittlichen Preisen von ca. 7.000 €/m² ähnliche Verhältnisse wie in München. In Obertürkheim liegt hingegen der Preis bei nur 1.246,55 €/m². Deutlich zu erkennen ist die Entwicklung, dass der Marktanteil an Luxus-Neubauten in Stuttgart immer mehr zunimmt. Hier liegt der Preis oftmals über 10.000 €/m². Am höchsten liegen die Preise sicherlich im Milaneo Gebäudekomplex.

Wer nicht muss verkauft nicht, sagte Finanz-Bürgermeister Otto Neideck in einem Interview. Denn in Freiburg im Breisgau gibt es wenig Bewegung auf dem Immobilienmarkt. Die Preise für Neubauten stagnieren, während die Werte der Bestands-Wohnungen steigen. Mit einem Kaufpreis für Eigentumswohnungen von 4.662,33 €/m², liegt Freiburg weit vorne im Ranking, der teuersten Städte in Deutschland. Herdern liegt mit über 6.000 €/m² im Preis am höchsten, der Stadtteil Haslach ist mit 4.044,34 €/m² am günstigsten.

Mit einer Zuwanderung von etwa 1.000 Einwohnern pro Jahr liegt Ingolstadt stark im kommen. Der Preis zum Erwerb einer Eigentumswohnung liegt hier bei 4.089,29 €/m² im Durchschnitt. Durch die hohe Nachfrage und die stabile Wirtschaftslage stiegen auch hier die Preise um fast 100% in den letzten fünf Jahren. Auf den Wachstum des Marktes für Immobilien, wirkt sich auch die hohe Anzahl von etwa 6.000 Studenten aus. In der Vergangenheit kehrten noch die meisten von ihnen nach dem Abschluss zurück in ihre Heimat, heute hingegen bleiben sehr viele in der Umgebung, in der sie sich mittlerweile vertraut und zu Hause fühlen.

Die Stadt der Großen Unterschiede und die beliebteste Stadt im Norden ist Hamburg. Der Anschaffungspreis für eine Eigentumswohnung liegt hier bei 3.929,00 €/m² im Durchschnitt, doch nicht in jedem Stadtteil ist die Nachfrage gleich groß. Die Hamburger-Altstadt sticht mit über 10.000 €/m² weit aus der Statistik heraus, auch Groß Flottbek liegt mit 8.325,94 €/m² weit vorne. Die steigende Nachfrage in Uhlenhorst, Hohenfelde und Harvestehudeaus drückt den Preis auch hier schon bis zu 7.000 E/m². Im Gegensatz hierzu stehen die Ortsteile Wilstorf, Osdorf und Billstedt, in denen der Quadratmeterpreis unter 3.000 Euro liegt.

Das niedrigste Preisniveau in Deutschland

Im Osten Deutschlands ist der Marktwert für Eigentumswohnungen im Vergleich besonders niedrig. Woran das liegt ist schnell erklärt; die Einwohnerzahlen sind stark rückläufig. Chemnitz, Rostock und Magdeburg verzeichnen seit dem Fall der Mauer einen Rückgang von über 50.000 Einwohnern, wodurch die Nachfrage nach Wohnungen dementsprechend gesunken ist.

In Chemnitz liegt der Pries pro m² durchschnittlich bei nur 1.273,48 €/m², in Halle an der Saale liegt er bei 1.777,04 €/m², wobei man im Stadtteil Südstadt bei gerade einmal 679,72 €/m² liegt. Auch in Magdeburg liegt der Preis im Schnitt mit 1.600,31 €/m² weit unten in der Rangliste, doch im Bezirk Neustadt, fällt der Wert auf nur noch 958,91 €/m². Selbst in Erfurt, wo der Preis noch bei 1.996,43€/m² liegt, kann man in Ilversgehofen für 910,24 €/m² eine Wohnung erwerben.

Doch auch im Westen gibt es die ein oder andere Stadt mit überraschend niedrigem Preisniveau. Durch eine hohe Arbeitslosenquote ergibt sich in Dortmund, dass die Einwohnerzahlen ebenfalls rückläufig sind. Durch den Mangel an Bedarf und die verhältnismäßig schlechte Bausubstanz, befinden sich die Preise hier seit den letzten zehn Jahren sogar im fallen. In den Stadtteilen Oespen und Husen, liegen die Preise gerade einmal bei knapp über 700 €/m². Von dieser Entwicklung sind auch andere Arbeiterstädte in Nordrhein-Westfalen betroffen. Im Ostviertel in Essen kostet der Quadratmeter schon unter 700,00 €. In Duisburg liegt der Marktwert in 23 von 33 Ortsteilen unter 1000,00 €/m². Der Bezirk Alt-Hamborn liegt mit seinem Durchschnittspreis gerade einmal bei 460,50 €/m². Laar, sowie Hochheide, stehen mit 571,55 €/m² und 558,11 €/m² nicht viel höher im Kurs. Ein weiterer Grund für den Preissturz in dieser Region, ist an den mangelnden Investitionen und der vernachlässigten Instandhaltung der Infrastruktur zu festzumachen.

Berlin nimmt eine Sonderstellung ein

Noch vor über zehn Jahren, war Berlin eine der Hauptstädte Europas, mit den günstigsten Immobilien-Preisen. Doch momentan befindet sie sich in einer Art Aufhol-Prozess. Durch die Niederlassung ausländischer Firmen und einem wachsenden Interesse von Investoren aus aller Welt, ist die Nachfrage, gleichbedeutend mit den Preisen, enorm gestiegen. Dazu verzeichnet die Hauptstadt eine große Zuwanderung, vor allem aus dem Süden Deutschlands; die meisten Start-Up Firmen werden derzeit in Berlin gegründet. In Berlin boomt ebenso die Medien- und die Werbebranche, was wiederum die Nachfrage stark ansteigen lässt.

Berlin folgt einem globalen Trend und wächst zu einer echten Metropole heran, was auch die Touristikbranche im großen Stil ankurbelt. Im Zentrum der Stadt wird unaufhaltsam gebaut und der Altbestand wird weitestgehend saniert. Es ist zu erwarten, dass das Preisniveau in kurzer Zeit auf Hamburger Verhältnisse heranwächst. Nur durch die Größe und die vielen Altbauten in schlechtem Zustand, vor allem im Ostteil der Stadt, wird das Preis-Wachstum etwas verzögert. Momentan liegt der durchschnittliche Preis von Immobilien in Berlin bei 3.625,42 €/m², wobei in den beliebtesten Gegenden, die Preise mittlerweile schon auf 5.000,00 – 6.000,00 €/m² angestiegen sind.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Süden der Republik die deutlich höchsten Preise ausruft. Dies hängt mit der geringen Arbeitslosigkeit und der Stabilen Wirtschaftslage zusammen. Auch im Westen halten sich die Preise über dem Deutschen Durchschnittspreis von 2.239,00 €/m², obwohl Essen, Dortmund, Duisburg und kleinere Städte hier Ausnahmen bilden. Im Norden ist nur Hamburg wirklich teuer, auch wenn Berlins Immobilienmarkt unaufhörlich wächst. Der Osten Deutschlands liegt deutlich unter dem Durchschnitt und ist aus wirtschaftlicher Lage, bis auf einige Ausnahmen, für Anleger uninteressant. Ausnahmen sind hier Leipzig und Dresden, die durch ihre schöne, zum Teil gut erhaltene Altstadt, ihrer Universitäten und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, weiter an Attraktivität gewinnen.

Quellen:
de.statista.com
Wohnungsbörse.net
Focus.de
Garagen-Innenraumsanierung